Altes Brot verwerten: Leckere Rezeptideen für altes Brot
Es ist wie verhext: Trotz aller Bemühungen kommt es immer wieder vor, dass sich altes, hartes Brot im Brotkorb findet. So richtig lecker ist das nicht mehr – und je nach Härtegrad auch nicht unbedingt angenehm zu verzehren. Mit unseren Tipps und Rezepten ist das aber kein Problem, denn es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, wie Sie altes Brot verwerten können. Da ist bestimmt auch etwas dabei, was Ihnen und Ihren Liebsten schmeckt. Alle Rezepte sind schnell zubereitet und eignen sich bestens für den hektischen Berufs- und Familienalltag. Damit Brot, Brötchen und Co. möglichst gar nicht erst hart werden, haben wir zudem noch einige Tipps für die richtige Lagerung zusammengestellt.
Inhalt
Brot richtig lagern
Damit es gar nicht erst so weit kommt, dass das Brot hart und ungenießbar wird, ist die richtige Lagerung entscheidend. Die wichtigsten Tipps im Überblick:
- Wenn Sie selbst backen, sollten Sie das frisch gebackene Brot erst auskühlen lassen, bevor Sie es in den Brotkorb oder Tontopf geben.
- Am wohlsten fühlt sich Ihr Brot bei Zimmertemperatur, während es im Kühlschrank schnell austrocknen kann.
- Einen fertigen Laib sollten Sie am Stück oder in Hälften geschnitten aufbewahren.
- Für den kurzzeitigen Transport ist es in Ordnung, Brot und Brötchen in einer Papiertüte aufzubewahren. Auf Dauer trocknet das Brot darin jedoch aus. Plastiktüten sind ebenfalls ungeeignet.
- Stattdessen ist ein Brotbeutel eine sehr gute Möglichkeit für die Aufbewahrung. Er lässt das Brot atmen, sodass es nicht austrocknet. Wer keinen Brotbeutel zur Hand hat, kann sein Brot auch in ein sauberes Geschirrtuch einschlagen.
- Für die dauerhafte Aufbewahrung von Brot ist ein Tontopf beziehungsweise ein Steinguttopf sehr gut geeignet. Dieser speichert Feuchtigkeit und kann sie auch wieder ans Brot abgeben.
- Oder Sie entscheiden sich für einen Brotkasten, möglichst aus Holz. Dieser sollte jedoch nicht komplett luftdicht sein, damit die Feuchtigkeit des Brotes entweichen kann.
- Wer mag, kann in den Brotkasten oder Tontopf noch ein paar alte Apfel- oder Kartoffelscheiben legen. So bleibt das Brot noch länger frisch.
Mehr Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln finden Sie im Waschbär-Magazin.
Wenn zu viel Brot da ist: Brot einfrieren
Wer rechtzeitig feststellt, dass er zu viel Brot gekauft hat, kann es einfach einfrieren. Für den Fall, dass Sie oft nur einzelne Scheiben brauchen, können Sie das Brot direkt in Scheiben geschnitten einfrieren. Auf diese Weise können Sie die einzelnen Scheiben entnehmen, wenn Sie sie brauchen.
Altes Brot verwerten: Wie wird altes Brot wieder frisch?
Hart gewordenes Brot oder pappige Brötchen können Sie mit einem kleinen Trick wieder weich machen.
- Zunächst das Brot mit Wasser oder auch mit Milch bepinseln.
- Dann das Brot für etwa fünf bis zehn Minuten bei 180 °C Ober- und Unterhitze oder 150 °C Umluft im Ofen aufbacken. Am besten zwischendurch prüfen, wie sich das Brot anfühlt – es soll natürlich nicht noch einmal eintrocknen.
Wie gut das Ergebnis wird, hängt unter anderem davon ab, welche Brotsorte Sie verwenden. Mit Weißbrot funktioniert es tendenziell besser als mit Körnerbrot. Probieren Sie hier am besten ein wenig aus, was Ihnen schmeckt.
Eine weitere Möglichkeit:
- Füllen Sie ein luftdichtes Behältnis, zum Beispiel eine Brotdose, mit Wasser. Der Boden sollte etwa einen halben Zentimeter bedeckt sein.
- Legen Sie einige Gegenstände, wie zum Beispiel Besteck, auf den Boden des Behältnisses. Platzieren Sie das Brot so darauf, dass es nicht mit dem Wasser in Kontakt kommt.
- Den Behälter verschließen und über Nacht stehen lassen.
- Wenn Sie das Ganze mit einem Topf auf dem Herd durchführen, können Sie den entstehenden Wasserdampf nutzen – so geht es noch schneller.
Wo kann man altes Brot abgeben?
Wenn Sie das Brot wirklich nicht selbst verwerten können oder wollen, gibt es noch jemanden, der sich darüber freut. Haben Sie einen Bauernhof, ein Tierheim, einen Tierpark oder vielleicht auch einen Gnadenhof in der Nähe? Dann fragen Sie dort einfach nach, denn viele dieser Stellen sammeln altes, nicht verschimmeltes Brot für die Tiere. Selbst verfüttern, beispielsweise an Enten oder Wildtiere, sollten Sie das alte Brot jedoch nicht. Oft schadet das Tier und Umwelt. Überlassen Sie es daher bitte den Fachleuten zu entscheiden, welche Tiere altes Brot vertragen und welche Mengen empfehlenswert sind.
Altes Brot verwerten: 8 Rezeptideen
Machen Sie aus der Not eine Tugend und verwenden Sie hart gewordenes Brot einfach als Grundlage zum Kochen und Backen. Glücklicherweise gibt es nämlich eine ganze Reihe von Rezepten, mit denen sich altes Brot verwerten lässt.
Saftig und traditionell – Kirschplotzer
Brötchen vom Vortag lassen sich zu einem traditionellen badischen Kuchen verarbeiten: dem Kirschplotzer. Wenn Sie diese saftige Köstlichkeit auf der Kaffeetafel präsentieren, kommt sicher niemand auf die Idee, dass hier eine Resteverwertung stattgefunden haben könnte.
Knusprige Croûtons für den Salat
Das i-Tüpfelchen für Salat und Suppen oder eine leckere Zwischenmahlzeit: selbst gemachte knusprige Croûtons sind kinderleicht gemacht und schmecken einfach köstlich.
Zutaten
- Olivenöl, Knoblauchöl oder ein anderes Öl nach Wahl
- etwas Meersalz
- Rosmarin
- altes Brot
Zubereitung
- Das Brot mit einem scharfen Messer in quadratische Würfel schneiden. Parallel die Pfanne erhitzen.
- Rosmarin und das Öl Ihrer Wahl in die Pfanne geben und die Croûtons ein paar Minuten rösten.
- Etwas fein gemahlenes Meersalz darüberstreuen.
Altes Brot verwerten: Semmelbrösel selbst herstellen
Altes Brot oder hart gewordene Brötchen sind die perfekte Grundlage für Semmelbrösel. Diese wiederum lassen sich zu leckeren Frikadellen und Ähnlichem verarbeiten. Das nicht mehr ganz frische Brot dafür grob würfeln und für einige Tage auf einem Backblech trocknen lassen. Wenn die Brotwürfel gut durchgetrocknet sind, in einen Hochleistungsmixer geben und zerkleinern. Alternativ können Sie die Brotwürfel in eine Tüte füllen und mit einem Nudelholz klein klopfen.
Italienischer Brotsalat: bunte Panzanella für sommerliche Grillabende
Ein sommerlicher Salat, der perfekt zu einem Grillabend passt und in dem man Gemüse nach Lust und Laune verarbeiten kann: Panzanella. Für den italienischen Brotsalat ist hart gewordenes Ciabatta besonders geeignet.
Zapiekanki – Pfannentoast aus trockenem Brot
In Polen gibt es den Brauch, die leckersten Toasts nicht im Toaster, sondern bei starker Hitze und unter leichtem Zischen in der Pfanne zuzubereiten. „Zapiekanki“ bedeutet auf Polnisch „Überbackenes“. Woher das ursprüngliche Rezept kommt, lässt sich schwer beantworten. Die Einfachheit und der hervorragende Geschmack dieses Gerichts machen es jedoch definitiv zu einem tollen Tipp für die Verwertung von altbackenem Brot. Welcher Belag auf die Zapiekanki kommt, ist jedem selbst überlassen. Es gibt viele verschiedene überlieferte Varianten, aber die wohl einfachste und nebenbei authentischste ist diese.
Zutaten
für ein bis zwei Portionen
- etwas Olivenöl
- 3–4 Scheiben altbackenes Brot
- 3–4 Scheiben Schinken/Salami oder große Champignons für eine vegetarische Variante
- 1/2 Zwiebel
- 2 Tomaten
- 3–4 Scheiben Käse oder etwas geriebenen Käse
- Essiggurken zum Garnieren
- Gewürze, z. B. Paprikapulver, (Kräuter-)Salz, Pfeffer
Zubereitung
- Etwas Olivenöl in der Pfanne leicht erhitzen.
- Die Brotscheiben hineinlegen. Schinken/Salami oder in Scheiben geschnittene Champignons und Zwiebeln gleichmäßig auf den Brotscheiben verteilen.
- Tomatenscheiben darauflegen. Deckel auf die Pfanne setzen. Ein paar Minuten warten, bis der Belag angedünstet ist.
- Den Deckel entfernen und den Käse auf den Broten verteilen.
- Den Deckel wieder auf die Pfanne setzen und ein paar Minuten warten, bis der Käse geschmolzen ist.
- Die Zapiekanki herausnehmen und noch warm auf dem Teller mit Kräutersalz oder scharfem Paprikapulver würzen. Nach Belieben mit Essiggurken garnieren.
Tipps zum Rezept
- Die Hitze nicht zu stark aufdrehen, da die Zapiekanki circa 20 Minuten geröstet werden, aber das Brot nicht zu dunkel geraten soll.
- Je dicker und weicher der Käse, zum Beispiel Gouda oder Emmentaler, desto fluffiger werden die Zapiekanki. Für eher röstige Käsearomen eignen sich vor allem Käsesorten, die schneller anbacken, wie etwa Greyerzer oder Parmesan.
- Den Käse am besten als oberste Schicht auf die Zapiekanki geben. Auf diese Weise kann er schön zerlaufen und verbrennt nicht so schnell.
- In Polen werden die traditionellen ogórki kiszone (saure Salzgurken) den Essiggurken vorgezogen. Sie geben den Zapiekanki als Topping durch ihren sauren Geschmack eine erfrischende Note.
Altes Brot verwerten: einfach und schnell mit Arme Ritter
Längst kein Not-Essen mehr: Arme Ritter ist wohl eines der bekanntesten Rezepte zur Brotresteverwertung. Zum Frühstück, als süße Hauptmahlzeit oder statt Kuchen zum Kaffee – Arme Ritter passt immer. Und der Duft von Zimt und Vanille weckt Kindheitserinnerungen.
Süßer Brotpudding – lecker und unkompliziert
Ob als süße Hauptspeise oder als unkompliziertes Dessert – süßer Brotpudding schmeckt der ganzen Familie. So bekommen Brot, Brötchen, Zopf und Co., die nicht mehr ganz frisch sind, eine neue Chance.
Die perfekte Beilage – Brotknöpfle
Eine vegetarische Köstlichkeit, die prima als Beilage geeignet ist, sind Brotknöpfle. Geschmacklich sind die Knöpfle, die mitunter auch als Nocken bezeichnet werden, zwischen Spätzle und Semmelknödeln angesiedelt. Außer altem Brot brauchen Sie nur wenige Zutaten – et volià, schon haben Sie eine schmackhafte neue Speise aus Ihrem alten Brot gezaubert.