Hausmittel gegen Sonnenbrand − natürliche Mittel, die wirklich helfen
Die Sonne ist unser wichtigster Energiespender. Pflanzen brauchen das Sonnenlicht zum Wachsen und auch wir profitieren von Sonnenstrahlen. Nicht nur hellen sie unsere Stimmung auf, sie stärken gleichermaßen unsere Abwehr. Verantwortlich dafür ist das Sonnen-Vitamin D, das unser Körper bildet, sobald wir uns im Freien aufhalten. Herz und Blutdruck profitieren ebenfalls von der Sonne, da sich die Blutgefäße weiten, der Blutdruck sinkt und sich die Pumpleistung verbessert. So weit, so positiv. Doch Sonnenstrahlen muss man in Maßen genießen. Sonst wird es irgendwann zu viel und die Haut verbrennt. Zum Glück gibt es wirksame Hausmittel gegen Sonnenbrand, die jede und jeder in der Küche hat und die schnell Erste Hilfe leisten.
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Wie entsteht ein Sonnenbrand?
Die Sonne sendet ultraviolette Strahlen (UV-Strahlen) aus, die für die beliebte Bräune sorgen. Doch meist nicht ohne Konsequenzen: Je nach Wellenlänge wird zwischen UV-A- und UV-B-Strahlung unterschieden.
Die langwelligen UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein und greifen das elastische Bindegewebe an. Langfristig führt das zu einer vorschnellen Hautalterung und zu Falten. Die kurzwelligen UV-B-Strahlen erreichen nur die Oberhaut. Hier tun sie erst einmal Positives: Die Vitamin-D-Produktion wird angekurbelt und die Oberhaut bildet eine schützende Verdickung – die sogenannte Lichtschwiele, quasi unser hauteigener Sonnenschirm. Gleichzeitig wird die Melaninbildung angeregt und somit die Bräunung unserer Haut, was ebenfalls zum leichten Eigenschutz der Haut beiträgt. Doch dieser beträgt kaum mehr als zehn Minuten – dann sollte man seinen Platz an der Sonne schnell gegen Schatten eintauschen. Denn eine zu hohe UV-B-Strahlung verursacht Sonnenbrand. Dieser macht sich meist drei bis 24 Stunden später durch Brennen, Jucken und eine Rötung der Haut bemerkbar.
Je häufiger die Haut durch Sonnenbrand geschädigt wird, desto größer ist das Krebsrisiko. Und: Jeder Sonnenbrand lässt die Haut um etwa sechs Monate altern. Daher sollten Sie Sonne immer in Maßen genießen – und vor allem nie ohne Sonnenschutz.
Wie kann man sich vor Sonnenbrand schützen?
Zunächst einmal gilt: Direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie meiden, insbesondere in der Mittagszeit zwischen elf und 15 Uhr. Auch im Schatten wird man braun. Gleichzeitig verbrennt man nicht so schnell. Zudem bietet dicht gewebte, aber leichte, atmungsaktive Kleidung einen guten Schutz gegen UV-Strahlung. Wie hoch diese am Tag ist, können Sie über den weltweit einheitlichen UV-Index in den Wetterprognosen ablesen. Sehr gut geht das beispielsweise über die WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes.
Klettert der UV-Index auf 3, sollten Sie unbedingt zu Sonnencreme greifen. Das kann übrigens auch im Frühjahr oder Herbst passieren. Sie sollten alle unbedeckten Stellen gut eincremen, vor allem aber die „Sonnenterrassen“ Nase, Wangen, Ohren, Schultern, Hand- und Fußrücken. Es empfiehlt sich, auf eine Creme zu setzen, die auf Duft-, Farb- und bestimmte Konservierungsstoffe verzichtet. Mineralische Filter sind eine bessere Wahl als chemische. Die mineralischen Filter enthalten Zink- oder Titandioxide, die auf der Haut wie kleine Spiegel wirken und das UV-Licht reflektieren.
Sonnencremes werden in vier Kategorien eingeteilt – von „Basis“ ab einem Lichtschutzfaktor (LSF) 6 bis „sehr hoch“ (LSF 50+). Der LSF-Faktor gibt an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert, bevor es zum Sonnenbrand kommt. Beträgt die Eigenschutzzeit zum Beispiel zehn Minuten, verlängert eine Creme mit Lichtschutzfaktor 20 die Zeit auf 200 Minuten. Die Rechnung lautet also „10 x 20“. Allerdings ist dieser Wert unter Laborbedingungen ermittelt worden, daher sollten Sie rund ein Drittel abziehen. Wichtig ist es, alle zwei bis drei Stunden das Eincremen zu wiederholen, denn Baden, Schwitzen und Abtrocknen mindern den Schutz.
SOS-Tipps bei Sonnenbrand
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Sonnenbrand, müssen Sie die Haut als Erstes vollständig vor weiteren Sonnenstrahlen schützen. Also sofort raus aus der Sonne, auch an den nachfolgenden Tagen. Da der Körper bei Sonnenbrand einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat, sollten Sie ausreichend trinken. Jetzt bitte nicht zu Kühlpads oder Eiswürfeln greifen, um die Haut zu kühlen. Die geschädigte Haut kann sich nicht mehr ausreichend vor der starken Kälte schützen und die Reizung würde sich nur verschlimmern.
Die besten Hausmittel gegen Sonnenbrand: von Quark, Tee, Kartoffel und Co.
Doch was tun, wenn es bereits zu spät ist und die Sonne die Haut verbrannt hat? Wir zeigen nachfolgend, welche Hausmittel gegen Sonnenbrand, die man in der Regel zu Hause hat, Erste Hilfe leisten können. Das beliebteste Sonnenbrand-Hausmittel ist herkömmlicher Speisequark, gefolgt von Joghurt. Aus dem Gemüsefach sind Gurke und Kartoffel ein natürliches Hausmittel gegen Sonnenbrand für eine schnelle Linderung. Fast schon ein Klassiker unter den Sonnenbrand-Hausmitteln ist ein Wickel mit Tee. Die Exoten Aloe und Kokos spenden wertvolle Feuchtigkeit, die die Haut jetzt dringend braucht.
Quark und Joghurt – kühlende Hausmittel gegen Sonnenbrand
Altbewährte Hausmittel gegen Sonnenbrand, die jede und jeder im Kühlschrank hat, sind vor allem Umschläge mit Quark oder Joghurt. Diese entziehen dem Brand nicht nur die Hitze, sie versorgen die Haut zudem mit Feuchtigkeit. Das wirkt zusätzlich lindernd. Für dieses natürliche Hausmittel gegen Sonnenbrand reicht gewöhnlicher Speisequark oder Joghurt, der Fettgehalt spielt keine Rolle.
- Ein sauberes Küchentuch etwa einen Zentimeter dick mit dem Milchprodukt bestreichen.
- Das Tuch auf die verbrannten Hautpartien auflegen und das Ganze circa zehn Minuten einwirken lassen.
- Maximal so lange auf der Haut lassen, bis die Masse getrocknet ist. Dann das Tuch sofort abnehmen und eventuelle Reste auf der Haut vorsichtig mit lauwarmem Wasser abspülen.
Bitte bedenken: Diese und die folgenden Hausmittel gegen Sonnenbrand nicht anwenden bei einem sehr starken Sonnenbrand, bei dem sich bereits Bläschen bilden. Hier würde beispielsweise der Quark die Haut zu stark reizen. Daher ist es ratsam, bei einer solch starken Verbrennung auf Hilfe aus der Apotheke oder von der Ärztin oder dem Heilpraktiker zurückzugreifen.
Schnelles Sonnenbrand-Hausmittel: Kamillen-, Salbei- und schwarzer Tee
Um die Wärme zu entziehen, sind Wickel mit Schwarz-, Kamillen- oder Salbeitee ebenfalls ein gutes Hausmittel gegen Sonnenbrand, das schnell zur Hand ist. Die in der Kamille enthaltenen Wirkstoffe beziehungsweise ätherischen Öle Bisabolol, Matricin und Apigenin wirken wundheilungsfördernd. Schwarztee hat aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe eine leicht entzündungshemmende Wirkung. Die Inhaltsstoffe des Salbeis mindern die Rötungsreaktion bei Sonnenbrand und helfen dem Gewebe, sich schneller zu erholen.
Für die Anwendung ein sauberes Küchentuch mit abgekühltem Tee tränken. Auf die sonnenverbrannte Haut legen oder leicht umwickeln, rund zehn Minuten einwirken lassen, bis der Wickel warm wird. Dann das Ganze mit gekühltem Tee wiederholen. Gegen Sonnenbrand an kleineren, vereinzelten Stellen auf diese einfach den abgekühlten Teebeutel direkt auf die Haut legen und das Ganze einwirken lassen.
Gurke und Kartoffel – lindernde Hausmittel gegen Sonnenbrand
Ein bewährtes Sonnenbrand-Hausmittel ist eine in Scheiben geschnittene Salatgurke, die die gereizte Haut beruhigt, kühlt und mit Feuchtigkeit versorgt. Hierfür die Gurkenscheiben aus dem Kühlschrank einfach auf den betroffenen Hautpartien verteilen und so lange einwirken lassen, bis die Gurkenscheiben warm werden. Anschließend die Scheiben wieder in den Kühlschrank legen und das Ganze wiederholen. Wer möchte, kann eine geschälte Gurke auch pürieren und als Maske auftragen.
Ein weiteres schnelles Hausmittel gegen Sonnenbrand aus dem Gemüsefach ist die rohe Kartoffel. Die enthaltene Stärke unterstützt die Haut beim Heilungsprozess und hilft, den Sonnenbrand schneller abklingen zu lassen. Rohe Kartoffeln hierfür in Scheiben schneiden und auf die verbrannte Haut auflegen. Ähnlich wie bei der Gurke wird auf diese Weise das brennende Gefühl gelindert. Alternativ können Sie zwei mittelgroße, rohe Kartoffeln schälen, mit dem Mixer pürieren oder mit der Reibe fein raspeln und als Maske anschließend auf den entzündeten Stellen verteilen. Nach rund 15 Minuten vorsichtig mit lauwarmem Wasser abspülen und vorsichtig trocknen, aber ohne zu reiben!
Aloe vera und Kokos – ein gutes Paar für Feuchtigkeit und Regeneration
Ein Alleskönner bei vielen Hautproblemen ist Aloe vera – sie ist ebenfalls ein natürliches Hausmittel gegen Sonnenbrand. Der Saft der Aloe vera hat entzündungshemmende, kühlende und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften. Zudem fördert Aloe den Regenerationsprozess der Haut. Wer eine Aloe-Pflanze besitzt, kann ein Blatt abschneiden und den Saft vorsichtig auf die betroffenen Hautpartien auftragen. Oder Sie stellen ein kühlendes Gel selbst her. Das Blatt großzügig schälen, sodass die gelblich-braunen Streifen unter der Schale entfernt werden, und das Innere mit einer Gabel leicht zerdrücken. Das angebrochene Blatt am besten an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren und das Gel im Kühlschrank. Für die Reiseapotheke empfehlen sich ein fertiges Aloe-vera-Gel, eine Creme oder eine Salbe mit Aloe aus der Apotheke für kühlende Umschläge. Je höher der Aloe-vera-Anteil, desto besser.
Auch Kokosöl ist ein empfehlenswertes Sonnenbrand-Hausmittel: Es versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und kühlt brennende Hautpartien. Zudem wirkt die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure entzündungshemmend und hilft so der Haut, sich schneller zu regenerieren. Das Öl sanft auf die entsprechenden Hautpartien auftragen und einwirken lassen. Nicht abspülen.
DIY-Kosmetik bei Sonnenbrand: After-Sun-Öl selber machen
Eine durch Sonnenbrand gereizte und ausgetrocknete Haut braucht viel Pflege und Feuchtigkeit. Am besten eignen sich Produkte mit Panthenol und Jojobaöl oder After-Sun-Lotionen mit Aloe vera. Sie beruhigen die Haut, lindern Rötungen und Schmerzen und spenden ausreichend Feuchtigkeit. Gut geeignet ist auch ein After-Sun-Karottenöl, das sich ganz leicht selbst herstellen lässt.