Kaffeesatz verwenden: Eine zweite Chance für die Reste des Muntermachers
Kaffee gilt für viele als flüssiges Gold. Einige behaupten sogar, dass sie morgens ohne die schwarze Brühe erst gar nicht in die Gänge kommen. Da bleibt es selten bei nur einer Tasse. Was bei hohem Kaffeekonsum immer anfällt? Jede Menge Kaffeesatz. Der sollte allerdings nicht länger im Biomüll sein jähes Ende finden, sondern in Küche, Bad und Garten eine zweite Chance bekommen. Die besten Tipps, wie Sie Kaffeesatz verwenden, und was Sie bei der Aufbereitung beachten sollten, zeigen wir Ihnen hier.
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Kaffeesatz verwenden: viel zu schade für die Tonne
Kaffeesatz muss nicht direkt in den Müll. Denn die gemahlenen Kaffeekörnchen stecken noch voller Möglichkeiten. Gute Nährstoffe machen den Kaffeesatz beispielsweise zum idealen Dünger für Gartenpflanzen. Durch seine Konsistenz findet das vermeintliche Abfallprodukt vom Kaffee aber auch im Haushalt, etwa in der Reinigung, Anwendung. Und wenn Ihnen das noch nicht reicht, können Sie Kaffeesatz mit seiner verschönernden Wirkung auch für Beauty- und Wellnesszwecke einsetzen.
Schimmel vermeiden: Mit der richtigen Lagerung klappt’s
Um Kaffeesatz richtig verwerten zu können, müssen Sie ihn zunächst entsprechend vorbereiten – schließlich soll er bis zur Verwendung keinen Schimmel bilden. Deshalb gilt, nachdem Sie Ihren Kaffee getrunken haben: Kaffeesatz trocknen. Dazu breiten Sie diesen am besten auf einem Teller oder einem Backblech aus und stellen ihn an einem sonnigen Plätzchen auf. Wenn er trocken ist, füllen Sie ihn in ein luftdichtes Gefäß ab und lassen ihn dort auf seinen ersten Einsatz warten.
Kaffeesatz verwenden im Garten: Dünger für hungrige Pflanzen
Erstes Einsatzgebiet des Kaffeesatzes: Ihr Garten. Besonders als Dünger ist er bei vielen Pflanzen beliebt – speziell bei jenen, die in saurem Humusboden gedeihen. Hortensien, Rhododendren, Tomate, Gurke oder Heidelbeere freuen sich immer über eine Kaffeesatz-Behandlung. Denn der darin enthaltene Stickstoff begünstigt das Blattwachstum, Phosphor trägt positiv zur Blütenbildung und Fruchtreife bei und Kalium gibt der Pflanze Stabilität. Mischen Sie beim nächsten Umtopfen also einfach etwas Kaffeesatz unter die frische Erde. Oder arbeiten Sie ihn alle paar Monate mit einer Harke in den Boden ein. Die Pflanzen in Ihrem Garten werden sich darüber freuen!
Du bleibst draußen: mit Kaffeesatz Schädlinge fernhalten
Viele Schädlinge, die Ihren Garten auf den Kopf stellen, können Kaffee gar nicht leiden. Für Schnecken ist der koffeinhaltige Kaffeesatz sogar giftig. Es lohnt sich also, geliebte Pflanzen mit etwas Kaffeesatz zu umstreuen, damit die schleimigen Gartenbewohner keinen Schaden anrichten können. Auch Ameisen kann man mit Kaffeesatz gut fernhalten. Der intensive Geruch des Pulvers übertönt die Spuren, die Ameisen zur Orientierung legen. Somit lässt er sie nicht mehr in die Nähe von bestimmten Teilen Ihres Gartens kommen.
Helferlein für einen gesunden Boden
Ein weiteres Einsatzgebiet von Kaffeesatz im Garten: Während Kaffeesatz Schnecken und Ameisen in die Flucht schlägt, zieht er Regenwürmer magisch an. Die fleißigen rosaroten Tierchen lockern die Erde in Ihren Beeten und auf Ihrem Komposthaufen auf und sorgen so für mehr Sauerstoff. Außerdem begünstigen die Nährstoffe im Kaffeesatz den Kompostiervorgang.
Kaffeesatz verwenden im Haushalt: besser als jedes Reinigungsmittel
Wenn Sie Kaffeesatz übrig haben, können Sie getrost auf chemische Scheuermittel in der Küche verzichten. Die feinen Schleifpartikel der Körnchen sorgen nämlich dafür, dass Sie selbst hartnäckigen Schmutz von Pfannen, Grillrosten oder Töpfen wieder abbekommen. Dafür einfach etwas von dem Kaffeesatz auf einen feuchten Schwamm geben und losschrubben.
Auch bei Ablagerungen in Gläsern oder Flaschen legt Kaffeesatz eine wahre Glanzleistung hin. Hierzu die Kaffeereste mit etwas heißem Wasser in die Gefäße einfüllen, gut schütteln und einige Stunden einwirken lassen.
Natürliches Färbemittel für Ostereier und Stoffe
Kaffeesatz dient nicht nur der zweckmäßigen Weiterverwendung, sondern Sie können damit auch richtig kreativ werden. Das farbintensive Pulver eignet sich zum Beispiel super, um Ostereier zu färben – aber auch Stoffe beziehungsweise fertige Kleidungsstücke können Sie mit Kaffeesatz färben. Wichtig: nur Naturfasern verwenden!
Sie erhitzen dazu den Kaffeesatz einfach noch mal in Wasser und lassen Eier oder Stoff darin einwirken (Stoffe mit einem Holzkochlöffel gut untertauchen). Die Eier sollten mindestens 30 Minuten in dem Sud liegen, Stoff kann gern auch über Nacht einweichen. Anschließend lassen Sie die Eier vollständig trocknen. Stoffe waschen Sie vorher noch mit kaltem Wasser aus und geben sie nach dem Trocknen allein im Kaltwaschgang in die Waschmaschine.
Geruchsneutralisator für Kühlschrank, Hände und Co.
Sie kennen es vielleicht: Im Kühlschrank liegt ein intensiv riechender Käse, dessen Geruch auch auf andere Lebensmittel abfärbt. Bei diesem Problem helfen die Überreste des morgendlichen Kaffees ebenfalls. Denn die starken Aromen des braunen Pulvers neutralisieren unangenehme Gerüche. Wenn Sie frischen (nicht den getrockneten!) Kaffeesatz in einer kleinen Schale über Nacht in den Kühlschrank stellen, haben unangenehme Gerüche keine Chance.
Auch bei nach Zwiebel oder Knoblauch riechenden Fingern hilft der aromatische Geruch des Kaffeesatzes: einfach die Hände mit Kaffeesatz gut einreiben und danach abwaschen. Und selbst bei müffelnden Schuhen schafft der gute Kaffeeduft Abhilfe. Füllen Sie über Nacht etwas Kaffeesatz in die betroffene Fußbekleidung und lassen Sie das Pulver den Rest machen. In der Früh klopfen Sie die Schuhe gut aus und genießen den herrlichen Kaffeegeruch.
Kaffeesatz in der Körperpflege: Peeling für die Haut
Machen Sie sich die feinkörnige Struktur des Kaffeesatzes zunutze, indem Sie ihn für ein reinigendes Körperpeeling verwenden. Vermengen Sie hierzu einfach zwei Esslöffel Kaffeesatz mit einem Esslöffel Öl (Kokos- oder Olivenöl) und reiben Sie Ihre Haut unter der Dusche vorsichtig damit ein. Durch das Peeling werden tote Hautschüppchen entfernt und Ihre Haut wird damit seidig und geschmeidig.
Verwendung von Kaffeesatz bei der Haarpflege
Nicht nur die Haut liebt Kaffeesatz, auch die Haare freuen sich über eine Kaffeepflege. Nicht umsonst sind viele herkömmliche Shampoos, die volles und dichtes Haar versprechen, mit Koffein angereichert. Der Wirkstoff fördert das Haarwachstum, indem er die Haarwurzeln stimuliert. Zudem macht er die Haare glänzend.
Für die Kaffee-Haarkur vermengen Sie drei bis vier Esslöffel Kaffeesatz mit Wasser zu einer geschmeidigen Paste und massieren damit Ihre Kopfhaut. Lassen Sie die Kur zehn Minuten einwirken und spülen Sie sie danach ordentlich aus. Achtung: Da der Kaffeesatz sehr farbintensiv ist, empfiehlt sich diese Haarmaske nur für dunkles Haar.
Kaffeesatz verwenden: hilft, kurze Nächte optisch ungeschehen zu machen
Kurze Nacht gehabt? Bringen Sie Ihren Körper nicht nur mit einer Tasse muntermachendem Kaffee wieder auf Trab, sondern nutzen Sie auch den Kaffeesatz zu Ihren Gunsten. Mit einer Kaffeesatz-Augencreme lässt sich die Müdigkeit nämlich auch optisch minimieren, denn Schwellungen und Augenringe werden dank Koffein reduziert.
Und so einfach geht’s: Kaffeesatz (frisch oder, wenn trocken, mit etwas Wasser vermischen) vorsichtig unter den Augen auftragen, fünf Minuten einwirken lassen und danach mit der gewohnten Hautpflege fortfahren. So sehen drei Stunden Schlaf gleich mal aus wie sieben!
Man merkt: Kaffeesatz ist ein wahres Zero-Waste-Wunder und findet in einem ökologischen Haushalt unzählige Anwendungsgebiete. Lassen Sie die Überreste Ihrer morgendlichen Tasse Kaffee also künftig nicht mehr in die Tonne wandern, sondern verwerten Sie Kaffeesatz zu Dünger, Haarkur oder Pfannenreiniger!
Waschbär-Tipp: Kaffeegenießer und -liebhaberinnen finden im Waschbär-Shop Kaffeezubehör, mit dem Sie Kaffee zubereiten können. Worauf Sie bei der Auswahl Ihres Kaffees achten sollten, erfahren Sie in unserer Warenkunde Kaffee im Waschbär-Magazin.
Super Infos zum Kaffeeesatz. Es verringert mein schlechtes Gewissen, dass der Kaffeee doch von so weit her zu mir kommen muss, auch wenn er aus Fairem Anbau ist.
MfG Eva Pohn-Weidinger