Einfach selbst gemacht: sommerlicher Lavendel-Sirup

Der Sommer bringt herrliche Düfte, Farben und Geschmäcker in unsere Gärten und Küchen – unter anderem auch den Lavendel. Der Duft von Lavendel erinnert mich immer an erholsame Sommertage in Frankreich. Die schöne, lilafarbene Pflanze, die auch nördlich der Alpen in vielen Gärten wächst, erinnert aber nicht nur optisch an den Urlaub in der Provence. Sie betört uns und viele Insekten mit ihrem Duft – und auch geschmacklich hat sie einiges zu bieten. Dieses Sommergefühl wollte ich einfangen und habe ich mich daher an die Zubereitung von leckerem Lavendel-Sirup gewagt. Dieser verleiht nicht nur Mineralwasser etwas Abwechslung, sondern passt lecker in einem kühlen Aperitif, als Kick in die Salatsoße oder als süße Überraschung beim Dessert.

Lavendel in der Küche: Hinweise zum Verzehr

Lavendel ist in erster Linie für seine wohlriechenden ätherischen Öle bekannt und findet sich daher in Parfüms und Kosmetika. Darüber hinaus ist er aber auch eine Heilpflanze, die vielfältig in der Medizin angewendet wird – beispielsweise als beruhigender Tee bei Schlafproblemen oder als antimikrobielle Wundtinktur.

In der Küche kommt Lavendel seltener zum Einsatz, allerdings finden wir ihn beispielsweise in Gewürzmischungen wie „Kräuter der Provence“. Der Verzehr von Lavendel sollte sich allerdings auf eine sehr kleine Dosis beschränken, da er sonst zu Magen- und Darmbeschwerden führen kann. Lavendel hat aber ohnehin einen dominanten Geschmack und so ist der sparsame Umgang in der Küche kein Problem. Auch der selbst gemachte Lavendel-Sirup schmeckt sehr intensiv, weshalb schon eine geringe Menge in Getränken und Speisen ausreicht – so haben Sie lange etwas von dem süßen Sirup.

Worauf Sie bei der Ernte für Lavendel-Sirup achten sollten

Grundsätzlich können Sie die verschiedenen Arten des Lavendels kulinarisch nutzen. Allerdings eignet sich der Echte Lavendel für die Verwendung in der Küche am besten, da er im Gegensatz zu anderen Lavendelarten einen eher milden, blumigen und süßen Geschmack hat. Wie sich die unterschiedlichen Arten des Lavendels unterscheiden und Sie herausfinden können, welche Lavendelart in Ihrem Garten wächst, erklärt Heilkräuterexperte Rudi Beiser in seinem Beitrag über die Lavendel.

Möchte man den Lavendel in der Küche (oder im Badezimmer) zur Weiterverarbeitung nutzen, kann man ihn im Sommer ernten. Die beste Zeit für die Lavendelernte ist während der Hochblüte, also dann, wenn bereits fast alle Blüten des Lavendels vollständig geöffnet sind. Je nach Lavendelart blühen die Pflanzen von Juni bis August. Während der Hochblüte ist der Ölgehalt der Pflanze am höchsten, sodass das Aroma der ätherischen Öle besonders intensiv ist. Nach der Ernte sollten die Blüten zum Trocknen und Aufbewahren im Schatten gelagert werden, da sonst die schöne Farbe des Lavendels verblasst. Die Blüten können aber auch frisch verwendet werden. Allerdings benötigen Sie dann eine größere Menge, da die getrockneten Blüten einen deutlich stärkeren Geschmack abgeben. Als Faustformel gilt, dass ein Esslöffel der getrockneten Blüten so viel Aroma entfaltet wie die zwei-bis dreifache Menge frischen Lavendels.

Verschiedene Flaschen mit rosa Sirup stehen beisammen.
In hübschen Flaschen macht der rosafarbende Lavendel-Sirup gleich doppelt so viel her.

Was aber tun, wenn man noch keinen Lavendel sein Eigen nennen kann, aber die Lust nach kulinarischen Experimenten mit Lavendel verspürt? Achten Sie beim Kauf einer neuen Lavendelpflanze auf die Hinweise zur Nutzung auf dem Etikett. Da die Pflanze möglicherweise mit Pflanzenschutzmittel behandelt wurde, eignet sie sich in diesem Fall frühestens nach einem Jahr zum kulinarischen Gebrauch – ein Hinweis auf dem Etikett wie „nicht zum Verzehr geeignet“ gibt hierüber schnell Aufschluss. Es lohnt sich daher, direkt beim Kauf von Lavendel auf Bioqualität zu achten, um die Behandlung der Pflanze mit schädlichen Pflanzenschutzmitteln im Vorhinein auszuschließen!

Rezept für süßen Lavendel-Sirup

Hier können Sie das Rezept für selbst gemachten Lavendel-Sirup als PDF herunterladen.

Zutaten

Ergibt ca. 1,7 l Sirup

  • 1 kg Zucker
  • 750 ml Wasser
  • 1 große Zitrone bzw. 2 kleine Zitronen
  • 10 EL getrockneten Lavendel bzw. 2-3 Hand voll frisch geernteter Blüten

Hinweis: Wenn sie frische Lavendelblüten verwenden, sollten Sie den Sirup länger ziehen lassen oder eine größere Menge der Blüten verwenden, da diese geschmacklich weniger intensiv sind als die getrockneten Blüten. Ich habe meinen Lavendel an einem warmen, sonnigen Tag frisch gepflückt und direkt verarbeitet. Die Blüten haben so durch die Wärme der Sonne herrlich geduftet und ein tolles, kräftiges Aroma abgegeben. Die gepflückte Blütenmenge ergab bei mir ca. 3 Hand voll. Mit einigen Blüten ergibt sich also eine ganze Menge Sirup.

Zubereitung

  1. Zucker, Wasser und den Saft der Zitrone unter Rühren erhitzen, bis sich der Zucker vollständig auflöst. Lassen Sie das Zuckerwasser anschließend für fünf Minuten leicht köcheln.
  2. Anschließend den Topf vom Herd nehmen. Das Zuckerwasser muss nun erst ein wenig abkühlen, damit die Wirkung der ätherischen Öle nicht verloren geht. Ist das Zuckerwasser zu heiß, wird der Sirup schlimmstenfalls bitter.
  3. Nun werden die Lavendelblüten untergerührt. Wenn Sie frischen Lavendel verwenden, schneiden Sie die Stängel einfach etwas unterhalb der Blüten ab und waschen sie diese kurz, bevor Sie sie dem Zuckerwasser hinzufügen.
  4. Decken Sie nun den Topf mit einem Tuch ab und lassen Sie ihn für einen Tag ziehen. Je länger der Sirup ziehen kann, desto intensiver wird sein Geschmack. Da ich frische Blüten aus meinem Garten benutzt habe, durfte mein Sirup statt einem zwei Tage ziehen, damit sich das Aroma der Blüten lösen kann. Mit der Intensität des Aromas war ich danach sehr zufrieden, probieren Sie aber einfach aus, wie intensiv der Geschmack für Sie werden soll!
  5. Nachdem der Sirup durchgezogen ist, müssen die Blüten entfernt werden. Verwenden Sie dafür beispielsweise ein Baumwolltuch oder einen Kaffeefilter, um den fertigen Sud abzuseihen.
  6. Der Sirup wird abschließend nochmals kurz aufgekocht und danach in sterile, ausgekochte Flaschen gefüllt.

Tipp: Selbst gemachter Sirup ist ein tolles Geschenk, auch zu kälteren Jahreszeiten. Wenn Sie gerade keinen frischen Lavendel zur Hand haben, können Sie getrockneten Lavendel beispielsweise in der Apotheke kaufen.

 

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