Do it yourself: Leseknochen nähen
Versuch’s mal mit Gemütlichkeit … Es gibt Momente, da ist es schön sich in seine Höhle zurückzuziehen. Da reicht ein spannendes Buch oder ein kleines Nickerchen und die Welt sieht wieder ganz anders aus. Besser ist es natürlich, wenn man es sich in der kleinen Auszeit so richtig gemütlich machen kann – das haben andere auch schon richtig erkannt. Für mich persönlich steht jedenfalls fest: Kissen gehören zu einer ausgeprägten Gemütlichkeit unbedingt dazu! Vor kurzem hat mich eine Kollegin auf eine tolle Idee für ein besonderes Nackenkissen gebracht: einen Leseknochen.
Inhalt
Leseknochen nähen: praktisches DIY-Kissen
Das Kissen hat diesen Namen seiner Form zu verdanken. Sein Schwung sorgt für einen tollen Komfort, denn ein Leseknochen muss, anders als gewöhnliche Kissen, nicht immer wieder geschüttelt oder zurechtgeschoben werden. Es ist an den richtigen Stellen so gewölbt, dass Kopf oder Nacken in einer angenehmen „Mulde“ verweilen dürfen.
Eine tolle Sache, dachte ich mir. Noch besser, wenn ich das Lesekissen einfach selbst nähen könnte. Ohne große Überlegung habe ich dann ein wenig experimentiert und gleich einen Stoff herausgesucht. Ein alter Kissenbezug kam mir da sehr gelegen. Um die Kissenform festlegen zu können und den Stoff ordentlich zurechtzuschneiden, habe ich mir zudem aus einem Kartonstück eine Schablone gebastelt, sozusagen als Schnittmuster. Alles ist einfach vorzubereiten, weil das Kissen aus drei identischen Teilen besteht, die lediglich an den richtigen Kanten miteinander vernäht werden. Jetzt aber mal der Reihe nach …
Anleitung für einen Leseknochen
Hier können Sie die Anleitung für einen Leseknochen als PDF herunterladen.
Das brauchen Sie
- Pappe mit den Maßen 25×40 cm (für kleineres Kissen)
- Drei Stoffstücke, ebenfalls mindestens 25×40 cm groß
- Füllmaterial, z.B. Dinkel, Naturkautschuk, Wollkügelchen oder auch Stoffreste
- Weicher Bleistift oder Schneiderkreide
- Schere
- Stecknadeln
- Nähmaschine
- Nadel und Faden (zum Abschluss des Kissens)
Und so geht’s
- Aus dem Pappstück eine Schablone in Knochenform vorbereiten, sodass entlang der längeren Kante jeweils oben und unten eine deutliche Einbuchtung erkennbar ist. Nach Möglichkeit Symmetrie beachten. (Bild 1)
- Mittels Schablone und Bleistift oder Schneiderkreide die Knochenform auf den Stoff bzw. die drei Stoffstücke übertragen und die Form dann aus dem Stoff ausschneiden. (Bild 2)
- Knipse bestimmen, indem auf jeder der beiden kurzen Kanten des „Knochens“ mit dem Bleistift die Mitte markiert wird.
- Nun zwei der zugeschnittenen Stoffstücke rechts auf rechts genau aufeinanderlegen und dann von Knips zu Knips stecken und nähen. Einer der drei „Flügel“ ist damit bereits genäht. (Bild 3)
- Das dritte Stück wird ebenfalls mit der rechten Stoffseite nach innen liegend so abgesteckt, dass die langen Kanten jeweils auf den langen Seiten der beiden anderen Stoffstücke aufliegen. Dazu legt man das dritte Stoffstück am besten mit der „schönen“ Seite nach unten auf die aufgeklappten einlagigen Flügel des bereits vernähten Kissenteils. (Bild 4)
- Eine Seite komplett von Knips zu Knips vernähen, auf der anderen Seite etwa 10 cm vor dem Knips aufhören. Über diese Öffnung wird das Kissen auf die Außenseite gewendet! (Bild 5 und 6)
- Die Knipse mit der Maschine und feinen Stichen von außen etwas verstärken.
- Jetzt noch schön viel Füllmaterial rein und der Leseknochen ist (fast) fertig!
- Die Öffnung wird nach Befüllen mit Nadel und Faden zugenäht.
Tipps rund um den DIY-Leseknochen
Benutzt man größere Stoffstücke zum Befüllen (z.B. aus alten T-Shirts o.ä.), muss man die Öffnung nicht unbedingt vernähen. Hier reicht es, zum Ende ein etwas größeres, gleichfarbiges Stoffstück in das Kissen zu stopfen. So fällt nicht auf, dass der Bezug offen ist. Vorteil bei dieser Umsetzung ist, dass das Waschen des Kissens unkompliziert wird. Dazu reicht es, die Stoffstücke wieder herauszunehmen und den Bezug ohne Füllung zu waschen und zu trocknen.
Der Leseknochen eignet sich auch super als Geschenk für kleine und große Leseratten! Je nach Kopfgröße kann das Schnittmuster entsprechend skaliert werden. Für ein wenig Abwechslung sorgen Bezüge für das Nackenkissen, die einen Ticken größer ausfallen sollten und in die ein Reiß- oder Klettverschluss oder gar eine schöne Knopfleiste eingearbeitet ist.