Denkanstoß: Alte Möbel upcyceln statt wegwerfen
Ob Kleidung, Lebensmittel oder verschiedene Gebrauchsgegenstände – in unserer Gesellschaft landet unglaublich vieles auf dem Müll. Oftmals sind die Sachen tadellos, genießbar und funktionsfähig. Dennoch werden sie oft einfach entsorgt. Beispielsweise werden laut World Wide Fund For Nature (WWF) jedes Jahr rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland weggeworfen. Zum Glück wächst das Bewusstsein für die Lebensmittelverschwendung stetig. So geben die Tafeln jährlich 265.000 Tonnen Lebensmittel an Bedürftige aus, die meist vom Lebensmitteleinzelhandel stammen und dort oft aufgrund des bald erreichten Mindesthaltbarkeitsdatum aussortiert werden. Ein extremer und auch illegaler Ansatz ist das sogenannte Containern. Dabei durchsuchen Menschen den Abfall von Lebensmittelgeschäften und Restaurants nach noch essbarem Gut. Geht es nicht ums Essen, stellt sich ein anderer Trend der Wegwerfgesellschaft entgegen: das Upcycling. Dabei geht es nicht nur um das Reparieren, sondern darum Dingen ein neues Leben einzuhauchen. Auf dem Sperrmüll landen zum Beispiel viele Möbel, obwohl sie keinerlei Schäden aufweisen. Gerade Regale, Schränke und Kommoden landen dort oft nur aus geschmacklichen Gründen. So kommen jährlich knapp 2,5 Millionen Tonnen Sperrmüll in Deutschland zusammen. Möbel upcyceln tritt dem entgegen, macht Spaß und sorgt für eine individuelle Note zu Hause.
Ich habe hier einige Infos und Inspirationen für kleinere und größere Upcycling-Projekte rund um Möbel zusammengetragen.
Inhalt
Fürs Möbel upcyceln schnell beim Sperrmüll zugreifen? Besser erst nachfragen!
Bevor man sich jedoch beim nächsten Sperrmülltermin in der Nachbarschaft bedient, sollte man einige Kleinigkeiten beachten. Denn einfach Sperrmüll mit nach Hause nehmen, ist in der Regel nicht erlaubt. Zwar mag es dem ehemaligen Eigentümer der Möbel egal sein, ob jemand sich an seinem Sperrmüll bedient, schließlich hat er ihn ja vor die Tür gestellt, aber in den meisten Kommunen gilt die Regelung, dass durch das Rausstellen des Sperrmülls auf die Straße dieser Eigentum der Entsorgungsunternehmen wird. Ein Wegnehmen wäre demnach nicht erlaubt. Die meisten Kommunen belegen das Mitnehmen von Sperrmüll daher prinzipiell mit einem Bußgeld. Eine Anzeige wegen Diebstahl ist jedoch sehr selten.
Um gar nicht erst Probleme zu bekommen, kann man ganz einfach mal beim Eigentümer klingeln und nett fragen, ob man das Möbelstück des Begehrens mitnehmen darf. Sicherlich wird man sich mit den meisten Besitzern problemlos einigen können.
Neben dem Sperrmüll sind auch Kleinanzeigenportale oft eine Goldgrube für gebrauchte Möbel. Auch auf Flohmärkten findet man meist allerlei Unikate. Wenn man seine Wohnung nachhaltiger einrichten möchte, ist auch ein offenes Ohr im Freundes- und Familienkreis sinnvoll. Zieht ein guter Freund um? Richtet sich die Schwester neu ein? Hier kann man ebenfalls oft das Besondere finden und weiternutzen.
Mit handwerklichem Geschick kann man aus Müll noch einiges herausholen
Wer handwerklich begabt ist, kann aus beispielsweise aus alten Obst- oder Weinkisten Gartentische fertigen, aus Paletten ein Hochbeet sowie aus Resten vom Sperrmüll Regale, Tische und sogar Betten bauen. Auch die Kleinen freuen sich, wenn Sie Möbel upcyclen und aus einem alten Stuhl eine (Outdoor-)Spielküche wird. Aus einer alten Klampfe kann man, durch Abnehmen der Vorderseite und das Einbauen von Brettern, ein besonderes Regal für Bücher oder Pflanzen basteln.
Auch im Garten kann man fündig werden. Eine alte Harke kopfüber an die Wand gehängt macht nicht nur optisch etwas her, sondern ist auch ein praktischer Aufbewahrungsort für eingehängte Weingläser und wertet jede Hausbar auf. Ein Sofa aus einer halbierten Badewanne ist genauso möglich, wie ein Beistelltisch aus einem alten Skateboard oder ein Küchentisch aus einer Motorhaube eines Autos oder Traktors.
Auch mit ganz kleinen Maßnahmen, kann man seiner Wohnungen einen nachhaltigen Touch verleihen. Beispielsweise reicht ein langer Stock aus dem Wald und eine passende Gelegenheit ihn aufzuhängen aus, um Kleiderbügel oder Küchenutensilien, wie Pfannenwender oder Saucenlöffel aufzuhängen. Eine Stange aus dem Möbelhaus wird so um Handumdrehen ersetzt. Ein alter Ast ist naturgemäß ein Unikat und damit deutlich individueller.
Doch es muss gar nicht unbedingt zum Möbel upcyceln kommen: Oft reicht schon abschleifen und neu lackieren, um die verborgene Schönheit alter Möbelstücke zu Tage zu fördern. Letzteres empfiehlt sich vor allem bei Möbeln, die man in Sozial-Kaufhäusern oder Gebrauchtmöbelläden gekauft hat.
Teilen Sie Ihre Ideen zum Upcycling von Möbeln in den Kommentaren. Wir freuen uns über weitere Inspirationen und Ihre Ideen!