Regenwurmbeobachtung für Kinder – so einfach geht’s
Endlich geht die Gartenzeit wieder los und es gibt wie jedes Frühjahr viel zu tun – und viel zu entdecken. Beim Umsetzen unseres Komposts haben wir ganz viele Regenwürmer aufgeschreckt. Unser Sohn hat neugierig gefragt, warum da so viele Würmer drin sind. Natürlich habe ich ihm erklärt, was die Regenwürmer im Kompost machen. Und wie Kinder nun mal so sind: Er wollte es ganz genau wissen. Um ihm etwas anschaulicher zu erklären und zu zeigen, was da alles passiert, kam ich auf die Idee, eine kleine Station zur Regenwurmbeobachtung zu basteln. Wie einfach das geht, möchte ich Ihnen gerne zeigen.
Inhalt
So entsteht die DIY-Station für die Regenwurmbeobachtung
Sie brauchen ein großes Einmachglas. Hinein kommen Schichten aus Erde und Sand. Je nach Größe des Glases etwa je vier Schichten. Dann natürlich noch die Regenwürmer. Wir haben ein paar Regenwürmer aus dem Kompost genommen, aber auch ein paar Regenwürmer in der Erde gesucht. Gar nicht so einfach. Die Erde war an dem Tag viel zu trocken, also mussten wir etwas tiefer graben. Mit hinein kamen auch Exemplare, die wir unter alten Strohballen gefunden haben. Die Erde sollte feucht, aber nicht zu nass sein. Denn auch Regenwürmer können ertrinken. Deswegen kommen Sie bei starkem Regen auch aus der Erde raus. Kaum waren die Würmer im Glas, ging das Forschen los. Wir konnten direkt beobachten, wie sich die Regenwürmer in die Erde bohren.
Wo soll das Regenwurmglas stehen?
Das Glas zur Regenwurmbeobachtung haben wir mit reingenommen. Da können wir jeden Tag beobachten, wie die Regenwürmer Gänge bilden, die Erde auflockern, die Erd-Sandschichten miteinander vermischen. Und wie sie sich ihr Futter – Salatblätter – in ihre Gänge reinziehen und daraus den guten Wurmhumus machen.
Das Glas sollten Sie unbedingt vor Licht und Sonneneinstrahlung geschützt aufstellen. Regenwürmer reagieren sehr sensibel auf Licht. Sobald wir das Glas zum Beobachten ins Licht gestellt haben, sind sie recht schnell in das Innere des Glases verschwunden. Das lässt aber immer noch genug Zeit, den Regenwürmern bei der Arbeit zuzuschauen.
Während der Regenwurmbeobachtung: Viele Fragen – und Antworten
Mein Sohn – ganz im Element des Naturforschers – stellte immer wieder viele Fragen. Zum Beispiel: Wo sind die Augen? Bekommt der Regenwurm da auch Luft? Und ich musste ganz ehrlich zu geben: Das weiß ich auch nicht. Also habe ich etwas recherchiert und selbst noch einiges gelernt: Regenwürmer haben tatsächlich keine Augen. Sie nehmen hell und dunkel über Nervenzellen wahr, die auf der Haut sitzen. Auch, dass Regenwürmer keine Lungen haben und nicht wie wir atmen können.
Kleine Regenwurmforscher verstehen die Welt ein Stück besser
Das alles hat unseren Sohn nachhaltig beeindruckt. Bei jedem Regenwurm, den er seither auf der Straße sieht, erzählt er ganz stolz, wie genau das funktioniert und was die Regenwürmer in der Erde machen. Natürlich rettet er auch jeden Regenwurm, der auf dem Bürgersteig liegt. Auch seinen Freunden im Kindergarten hat er schon erzählt, welche tolle Arbeit die kleinen Würmer leisten und wie wichtig sie für unser gesundes Ökosystem im Garten sind.
Unser Sohn fand das sehr spannend, und hätte seine neuen Haustiere am liebsten gar nicht mehr hergegeben. Aber natürlich gehören Regenwürmer in die Natur, also haben wir sie nach ein paar Tagen Forschung wieder frei gelassen.
Ganz viel Spaß bei Nachbauen und Forschen wünsche ich Ihnen!