Do it yourself: Samenbomben selber machen
Das Artensterben ist ein akutes Problem, für dessen Bekämpfung sich immer mehr Menschen aktiv einsetzen. Auch in Städten hat der Artenschutz mit der Urban-Gardening-Bewegung an Zuwachs gewonnen. Zwischen geteerten Straßen werden Gemeinschaftsgärten angelegt, auf öffentlichen Flächen surren Insekten in bunten Blumenwiesen, in Parks werden Insektenhotels aufgestellt und Hochhausdächer werden von Hobbyimkern genutzt. Auch wenn das Artensterben ein großes Problem darstellt, ist es doch ganz einfach, etwas dagegen zu tun. Jeder einzelne von uns kann ohne großen Aufwand für den Artenschutz aktiv werden. Eine einfache Möglichkeit ist das Begrünen von Flächen mit sogenannten Samenbomben.
Inhalt
Artenschutz mit selbst gemachten Samenbomben
Samenbomben bestehen aus Erde, Nährstoffen und Samen. Diese Mischung gibt Samen die nötige Basis, um auch bei schlechteren Ausgangsbedingungen aufzugehen. Verwenden Sie Samenbomben nur im urbanen Raum und keinesfalls in einem Naturschutzgebiet. Ob grüne Verkehrsinseln, Baumscheiben, Bahndämme oder brachliegende Grundstücke – die Kugeln lassen sich in der Stadt fast überall platzieren. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, nur öffentliche Flächen und kein Privateigentum damit zu bepflanzen.
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Samenbomben oder Samenbomben-Bausätze zu kaufen. Ich zeige Ihnen, wie Sie die Saatkugeln mit wenigen Handgriffen selbst herstellen können. Das ist nicht nur für Kinder ein riesen Spaß, sondern auch eine tolle DIY-Geschenkidee.
Samenbomben selber machen: Die Auswahl der richtigen Zutaten
Damit die Saat der selbst gemachten Samenbomben auch erfolgreich aufgeht, lohnen sich vorab einige Gedanken über das passende Saatgut. Grundsätzlich sollte die Wahl auf heimische, an den jeweiligen Standort angepasste Sorten fallen. Natürlich steht die Auswahl insektenfreundlicher Pflanzensorten hier im Fokus. Zur Herstellung der Saatenkugeln eignet sich einfache Garten- oder Komposterde. Damit die einzelnen Bestandteile in Kugelform zusammenhalten, kommt Ton zum Einsatz. Er ist in den verschiedensten Formen verfügbar – als Tonpulver, Mineralerde oder Katzenstreu. Letzteres bietet eine günstige Alternative und ist fast in jedem Supermarkt zu finden. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus verschiedenen Tonerden. Beim Kauf sollten Sie allerdings darauf achten, dass das Katzenstreu aus reinem Bentonit besteht und keine Zusätze wie Duftstoffe enthält.
Anleitung fürs Samenbomben selber machen
Hier können Sie die Anleitung fürs Samenbomben selber machen als PDF herunterladen.
Das brauchen Sie
für ca. 12 Kugeln
- 2 TL insektenfreundliches Bio-Saatgut
- 10 EL Erde
- 10 EL Tonerde, Ton oder Katzenstreu aus Bentonit
Und so geht’s
- Die Erde mit dem Saatgut vermischen.
- Die Tonerde hinzugeben. Falls Katzenstreu oder Bentonit verwendet wird, dieses davor mit einem Mörser etwas zerkleinern.
- Die Mischung langsam mit etwas Wasser anreichern, bis eine geschmeidige, aber immer noch feste Masse entsteht.
- Aus der Masse Kugeln formen und diese einige Tage trocknen lassen.
Tipp fürs Samenbomben selber machen
Da das Saatgut schnell zu keimen beginnen kann, ist es wichtig, nicht zu viel Wasser zu verwenden. Auch das Trocknen und Lagern der Kugeln an einem lichtgeschützten Ort ist von Vorteil. Bei kühler und trockener Lagerung lassen sich die Samenbomben bis zu zwei Jahre aufbewahren.
Haben Sie auch schon Erfahrungen mit selbstgemachten Samenbomben gesammelt? Dann freue ich mich über weitere Tipps zur Herstellung in den Kommentaren!