Trauermücken bekämpfen: Nützliche Hausmittel und Tipps

In einem Blumentopf steckt ein Gelbsticker, an dem Trauermücken kleben.

Sie gießen Ihre Pflanzen und plötzlich fliegt Ihnen ein Schwarm kleiner schwarzer Fliegen entgegen. Kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor? Dann hat es sich sehr wahrscheinlich um eine Begegnung mit den sogenannten Trauermücken (Sciaridae) gehandelt. Die gute Nachricht: Für Sie ist das unproblematisch. Denn anders als ihr Name vermuten lässt, stechen diese Insekten zum Glück nicht. Die schlechte: Die kleinen schwarzen Mücken knabbern an den Wurzeln befallener Zimmerpflanzen, was diese gesundheitlich beeinträchtigt. Es liegt also nahe, es den unliebsamen Gästen so unbequem wie möglich zu machen, damit Ihre Pflanzen bald wieder aufatmen können. Wir verraten Ihnen, wie Sie mit verschiedenen Hausmitteln oder mit Nützlingen aus der Natur Trauermücken bekämpfen können. Dabei geht es gar nicht primär um das Bekämpfen der ausgewachsenen Insekten, sondern um das ihrer Larven. Außerdem geben wir Ihnen noch einige Tipps zu vorbeugenden Maßnahmen, damit sich der Befall Ihrer Pflanzen mit Trauermücken von vornherein vermeiden lässt.

Was sind Trauermücken?

Ihren Namen haben Trauermücken der dunklen Färbung zu verdanken. Auch wenn sie mit der Stechmücke verwandt sind, können Trauermücken nicht stechen. Sie kommen weltweit vor und allein in Europa sind über 600 Arten bekannt. Die meisten Arten sind in feuchten Habitaten wie Wäldern, Mooren, Feuchtwiesen, Weiden und Feldern zu finden. Dort leben sie versteckt unter Laub oder Pflanzen und haben eine wichtige Funktion: Die Larven ernähren sich von organischem Material und sind für die Zersetzung von Laub, Rinde und Totholz zuständig. Damit zählen die Larven der Trauerfliege – um in Wäldern Laub zu zersetzen – zu den wichtigsten Organismen.

Trauermücken bei Zimmerpflanzen: darum sind sie problematisch

Während die Fliegen in der freien Natur ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems sind, nehmen sie in geschlossenen Behausungen die gegensätzliche Rolle ein: Sie sind Schädlinge. Bei einem Befall sind die schwarzen Fliegen allerdings nichts mehr als das lästige Symptom des eigentlichen Problems: der Larven in der Erde. Die im Boden lebenden Übeltäter fressen leider nicht nur abgestorbene Pflanzenteile, sondern auch die Wurzeln der Zimmerpflanze.

Sind die befallenen Pflanzen etwas größer, beschränkt sich der Schaden dabei zwar auf Äußerlichkeiten. Denn mit ihren beschädigten Wurzeln können sie nicht mehr ausreichend Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Dadurch leidet das gesunde Aussehen der Pflanze enorm und ihre Blätter können sich stark verfärben. Allerdings sind die Pflanzen nun auch für Pflanzenkrankheiten anfälliger. Bei jungen Pflanzen wie Stecklingen oder Keimlingen ist es sogar noch schlimmer: Sie können bei einem Trauermückenbefall absterben.

Trauermücken bekämpfen: wie erkennt man den Befall?

Ob Ihre Zimmerpflanzen von Trauermücken befallen sind, bemerken sie leider erst durch kleine, schwarz gefärbte Mücken, die beim Gießen aus dem Blumentopf fliegen. Mit einem Schwarm Fruchtfliegen lassen sich die Plagegeister nicht verwechseln. Im Gegensatz zu Fruchtfliegen haben die zwei bis sechs Millimeter großen Trauermücken lange Flügel und Beine. Wenn sie die Fliegen erkannt haben, sind die Trauermückenlarven bereits in der Erde aktiv.

Eine Trauermücke sitzt auf einem grünen Blatt.
In Innenräumen legen die kleinen Mücken ihre Eier in die Erde von Zimmerpflanzen.

Anders als die ausgewachsenen Fliegen sind die etwas größeren, wurmartigen Larven weiß gefärbt und haben nur ein schwarzes Kopfteil. Diese verpuppen sich nach etwa 13 Tagen und schlüpfen ungefähr sechs Tage später als erwachsene Trauermücken. Da ein Fliegenweibchen bis zu 200 Eier legen kann, treten Trauermücken in großen Schwärmen auf.

Woher Trauermücken kommen und wo sie ihre Eier legen

Vor allem wir Menschen tragen stark dazu bei, dass Trauermücken in unsere eigenen vier Wände gelangen. Durch den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und insbesondere den Transport von Humus, Blumenerde und Torf werden zahlreiche Arten eingeschleppt, die sich dauerhaft ansiedeln können. Die lästigen Schädlinge finden ihren Weg oftmals durch gekaufte Zimmerpflanzen oder minderwertige Erde in unsere Töpfe. Dann befinden sich ihre Eier oder Larven bereits in der Erde. Trauermücken können aber auch durch geöffnete Fenster oder mit zu überwinternden Pflanzen aus dem Garten ins Haus gelangen. In dem Fall legen sie ihre Eier vorzugsweise in feuchter, humusreicher Erde ab.

Diese Pflanzen ziehen Trauermücken an

Trauermücken bevorzugen keine speziellen Pflanzen, sondern haben es vielmehr auf die passende Blumenerde abgesehen. Hierbei fühlen sie sich besonders in dauerfeuchten Böden und Substraten mit hohem Humusanteil wie zum Beispiel Komposterde wohl. Denn die Larven der Mücken können nur in ausreichend feuchter Umgebung aktiv werden und sind immer auf der Suche nach Pflanzenresten. Um Trauermücken zu vermeiden, sollten Sie deshalb vor allem die Blumenerde unter die Lupe nehmen. Mit den folgenden Tipps können Sie einem Trauermückenbefall vorbeugen.

Vorbeugende Maßnahmen: Tipps, um einen Trauermückenbefall zu vermeiden

  • Zum Ein- und Umtopfen der Pflanze nur hochwertige Blumenerde verwenden. Beim Kauf darauf achten, dass die Säcke verschlossen und unbeschädigt sind.
  • Anstatt Erde Tongranulat oder Hydrokultur für die jeweilige Pflanze verwenden.
  • Wenn Sie beim Einpflanzen Komposterde aus Ihrem Garten verwenden, sollten Sie diese vorher im Backofen für einige Stunden bei 80 °C sterilisieren.
  • Beim Kauf bereits eingetopfter Pflanzen prüfen, ob der Boden womöglich zu lange nass war. Ein unangenehmer Geruch oder Ablagerungen auf der Erde können Hinweise darauf geben.
  • Zimmerpflanzen lieber mehrmals wöchentlich gießen, sodass die Erdoberfläche immer wieder trocknen kann. Um Trauermücken keinen feuchten Boden zu bieten, sollte idealerweise über den Untersetzer gegossen werden.
  • Mit einer Kies- oder Sandschicht die Erde der Pflanze abdecken, um Trauermücken vor dem feuchten Boden fernzuhalten.
  • Regelmäßig lüften, um eine zu warme und feuchte Zimmertemperatur zu verhindern.

Sollten Ihre Pflanzen bereits von Trauermücken befallen sein, gibt es einige Tipps und Hausmittel, die gegen die kleinen Mücken und ihre Larven eingesetzt werden können.

Trauermücken bekämpfen: Diese Tricks helfen schnell

  • Vorübergehend auf das Bewässern der Pflanzen verzichten. Achtung: Das verkraftet nicht jede Pflanze gleichermaßen.
  • Klebrige Gelbtafeln oder Gelbstecker in die Blumentöpfe Ihrer Zimmerpflanzen stecken. Gelbtafeln erhalten Sie im Gartencenter oder im Baumarkt.
  • Eine fleischfressende Pflanze (Fettkraut) neben den befallenen Zimmerpflanzen aufstellen. Meist genügt schon ein Fettkraut, um den Befall sichtlich einzudämmen.
  • Pflanzen aus dem Topf nehmen und die mit den Larven befallene Blumenerde vollständig entfernen. Die freigelegte Wurzel mit Wasser abspülen und die Pflanzen in ein Tongranulat umtopfen.

Hausmittel für die Bekämpfung von Trauermücken

Die nachfolgenden Hausmittel und Tipps helfen sehr gut gegen die Trauermücke. Einige dieser Mittel haben Sie sicherlich zu Hause – daher lohnt es sich, sie zur Bekämpfung der Mücken oder ihrer Larven einmal auszuprobieren.

Trauermücken bekämpfen: Schwefel gegen Trauermücken

Mehrere abgebrannte Streichhölzer kopfüber in die betroffenen Töpfe stecken. Den darin enthaltenen Schwefel mögen die Trauermückenlarven nicht. Streichhölzer nach einigen Tagen auswechseln. Genau wie abgebrannte Streichhölzer enthält auch Knoblauch Schwefel. Alternativ können Sie daher Stücke von mehreren geschälten Knoblauchzehen in die Erde stecken.

Der Trauermücke mit Essig zu Leibe rücken

Dazu vier Esslöffel Apfelessig mit etwas Wasser in eine kleine Schale geben und einen Schuss Pflanzenöl hinzufügen. Die Schale neben den befallenen Pflanzen platzieren. Der Duft lockt die Trauermücken an und sie landen in der Falle.

Trauermücken bekämpfen mit Natron oder Backpulver

Dafür ein bis zwei Esslöffel des Pulvers rund um die Pflanze streuen. Anschließend das Backpulver oder Natron mit etwas Wasser befeuchten. Wenn es in die Erde sickert, sterben die Larven dadurch ab.

Ätherische Öle gegen die lästigen Schädlinge

Auf einen Liter Gießwasser zwanzig Tropfen ätherische Öle (Lavendel- oder Teebaumöl) geben und die Pflanzen damit gießen. Die darin enthaltenen Stoffe mögen die Larven der Trauermücke nicht.

Mit Nützlingen die Trauermücken bekämpfen

Neben Hausmitteln gibt es noch eine andere Art der natürlichen Schädlingsbekämpfung: Nützlinge, also die natürlichen Feinde der Trauermücken. Dazu zählen die Nematoden sowie die Raubmilben. Und sogar mit speziellen Bakterien können Sie Trauermücken bekämpfen.

Die Schädlinge mit Nematoden (Fadenwürmern) bekämpfen

Nematoden sind in Pulverform oder als Tabletten im Fachhandel erhältlich. Das Pulver oder die Tabletten nach Anleitung in Wasser auflösen und betroffene Pflanzen damit gießen. Bei der Behandlung mit Nematoden ist es wichtig, dass die Erde immer feucht bleibt. Nur so überleben die natürlichen Feinde in der Blumenerde.

Trauermücken bekämpfen mit Raubmilben

Auch Raubmücken sind ein probates Mittel gegen die Trauermücke. Die winzigen Schädlingsbekämpfer können Sie im Internet bestellen. Sie sind meist in Form eines Granulats erhältlich und lassen sich einfach über die Erde in den Blumentopf streuen.

Bakterien, die gegen den Befall mit Trauermücken helfen

Mit speziellen Präparaten können die entsprechenden Bakterien (Bacillus thuringiensis subsp. israelensis) dem Gießwasser zugesetzt werden. Diese geben ein Gift im Verdauungstrakt der Trauermückenlarven ab.

Eine Übersicht, wo es Nützlinge zu kaufen gibt, um Trauermücken und andere Schädlinge zu bekämpfen, bietet das Julius Kühn-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, auf seiner Website.

Falls Sie noch einen weiteren Trick haben, mit dem man Trauermücken loswerden kann, freue ich mich über Ihren Ratschlag in den Kommentaren. Haben Sie neben Trauermücken noch mit anderen Schädlingen im Haushalt zu kämpfen? In unserem Magazin-Beitrag erfahren Sie zum Beispiel, wie Sie Lebensmittel- und Kleidermotten bekämpfen können.

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