15 Gründe, warum Männer Yoga machen sollten

In den USA schon lange unter Männern etabliert, hört man in Deutschland noch immer Vorurteile wie „Yoga ist ein Frauending“, „Ich bin nicht schlank oder beweglich genug“ und so weiter. Dabei wurde Yoga eigentlich für Männer entwickelt. Erst 1938 durfte Indra Devi als erste Frau beim Yoga teilnehmen. Und gerade wenn man zu unbeweglich ist, sollte man sich auf den Weg ins Yogastudio machen. Gerne auch mit Anreiz: Vielleicht belohnt man sich danach ja mit einer Pizza oder man geht gleich in eine Bier-Yoga-Stunde.

Mein Weg als Mann zum Yoga

Ich habe schon mein ganzes Leben Sport getrieben bzw. mich viel bewegt. Als Kind habe ich viel Fußball und Tennis gespielt, in Leichtathletik bin ich auch nicht so schlecht gewesen. Später sind Joggen, Wandern und Rad fahren dazugekommen. Außerdem immer mal wieder Krafttraining im Fitnessstudio. Wobei das sehen und gesehen werden dort nie so richtig mein Ding war. Zum Yoga bin ich durch verschiedene Dinge gekommen. Ich habe mir bessere Konzentrations- und Fokussierungsfähigkeiten sowie Ausgeglichenheit erhofft. Die Aussicht nebenbei noch etwas für meinen Körper zu machen, hat mich überzeugt. Also habe ich all meinen Mut zusammengenommen und bin zur ersten Stunde gegangen.

Scherenschnitt der Übung "Der Krieger".
Diese Haltung wird „Der Krieger“ genannt.

Dass mich die erste Stunde körperlich fordern würde, habe ich mir nicht vorstellen können, da ich durch anderen Sport schon gut in Form gewesen bin. Diese Überheblichkeit hat der Yogalehrer wohl damals sofort bemerkt und hat eine intensive Hatha-Stunde gestaltet. Nach 20 Minuten sind ich und meine Yogamatte klatschnass vom Schweiß gewesen und meine Arme und Beine haben vor Anstrengung gezittert.

Trotz oder wegen der Anstrengung hat sich mein Körper danach so gut angefühlt, dass ich mit einem Grinsen im Gesicht nach Hause schwebte. Seitdem mache ich jede Woche zwei- bis dreimal Yoga im Studio und versuche zusätzlich morgens 20 Minuten zu Hause zu praktizieren. Seit diesem Jahr mache ich sogar eine einjährige Ausbildung zum Yogalehrer. Das mache ich auch, um den vielen Vorurteilen entgegentreten zu können, mit denen Yoga immer noch zu tun hat. Vor allem bei Männern. Viele denken, dass Yoga kein Sport ist. Wie ich eben schon beschrieben habe, sind die Übungen je nach Asana extrem anstrengend.

Mein Yogaweg hat erst angefangen und ich ermutige jeden – vor allem Männer – dazu, es mal zu versuchen. Ob im Fitnessstudio im von der Krankenkasse bezahlten Kurs oder in spezialisierten Yoga-Studios kann jeder an einer häufig kostenlosen Schnupperstunde teilnehmen. Es gibt also keine Ausreden.

Sie sind noch nicht restlos überzeugt und sind noch nicht auf dem Sprung zu Ihrer ersten Stunde? Dann lesen Sie weiter. Die Vorzüge regelmäßiger Yogastunden habe ich Ihnen im Folgenden übersichtlich zusammengefasst.

Vorab etwas Theorie: Yoga baut auf drei Säulen auf – Körper, Geist und Atem. Wobei der Atem die Verbindung von Körper und Geist ist und alle drei Säulen zusammen eine Einheit bilden.

15 Gründe für Männer-Yoga

7 Gründe für den KÖRPER

1.) Die anstrengenden Asanas – das sind die schweißtreibenden Yogaübungen – formen Ihren Körper. Bei solchen Übungen geht es vorwiegend um Stärke und Kraft. Das alles passiert vollkommen natürlich, weil Sie nur mit Ihrem eigenen Körpergewicht arbeiten. Sie stärken damit Ihre Körpermitte. Die Wirbelsäule wird gedehnt und gestreckt. Durch die bessere Haltung erscheint man größer und sieht selbstbewusster aus. Es werden Muskeln beansprucht, die bei einem „normalen“ Workout nicht trainiert werden.

Im Scherenschnitt ist die Yoga-Übung "Die Krähe" zu sehen.
Diese Übung heißt „Die Krähe“.

2.) Yoga kann Sie in Ihren anderen Sportarten unterstützen. Sei es bei Kraft, Beweglichkeit, Lungenkapazität oder Konzentration. Da Anspannungen und Verhärtungen der Muskeln abgebaut werden, erhöht sich die Leistungsfähigkeit.

3.) Körper und Geist fühlen sich unmittelbar danach einfach großartig an. Das muss aber jeder für sich erfahren.

4.) Yoga hilft, im Winter nicht in eine müde Trägheit zu verfallen, wenn die Aktivitäten draußen weniger werden.

5.) Yoga hilft gegen Rückenschmerzen und jegliche Art der Verspannung. Es stärkt nicht nur die Muskulatur und die Sehnen, sondern auch Knochen und beugt so Osteoporose vor. Es ist nach bisherigen Erkenntnissen die wirksamste Methode gegen chronischen Rücken und Nackenschmerz und kann auch bei Migräne hilfreich sein. Eine Studie von Karen Sherman, University of Washington in Seattle an Patienten mit chronischen Rückenschmerzen hat herausgestellt, dass Yoga besser hilft, als mit einem guten Selbsthilfebuch zu üben oder zur Krankengymnastik zu gehen. (Quelle:  GEO eBook-Singles – Was Yoga kann)

6.) Beweglichkeit heißt, das Risiko sich zu verletzen, zu verringern und die Regenerationszeit Ihrer Muskeln zu verkürzen. Man(n) braucht übrigens keine Beweglichkeit als Grundvoraussetzung für die Yogastunde, das werden Sie lernen.

7.) Eine amerikanische Studie hat ergeben, dass Blutdruckwerte durch Yoga derart normalisiert werden konnten, dass die Versuchsteilnehmer ihre Medikamente deutlich reduzieren konnten. Gäbe es eine Pille, die eine ähnliche Wirkung hätte, wäre dies eine Sensation. (Quelle:  GEO eBook-Singles – Was Yoga kann)

7 Gründe für den GEIST („Wir dehnen nicht nur die Glieder, wir dehnen auch das Bewusstsein.“ – Iyengar)

8.) Wie eine Studie aus dem „Journal of Sexual Medicine“ bestätigt, sorgt Yoga für mehr Lust und Standhaftigkeit im Bett. Für Interessierte (kann man ja heimlich machen): einfach mal Tandra-Yoga im Netz suchen.

9.) Yoga hilft Ihnen, sich zu fokussieren, innere Unruhe zu zähmen und mit Stresssituationen besser umzugehen. Das Stresshormon Kortisol wird reguliert. Sie können besser abschalten, da es normalerweise keine Wertung und kein Wettbewerbs-Denken im Yoga gibt. (Siehe MD Anderson News Release 03/0314)

10.) Bei Sportarten wie Joggen oder ähnlichem verbrennt man zwar mehr Kalorien. Mit Yoga bekommen Sie aber ein Körpergefühl, was Sie essen können und sollten. Sprich, es wird weniger Junk-Food und Convenience Food gegessen.

11.) Die SAP bietet Achtsamkeits-Kurse an, um bei den Mitarbeitern Empathie und Selbstwahrnehmung zu schärfen. Dies hilft, so Personalchef Fassnacht, „mit dem Stress und dem Tempo besser umzugehen“. „Achtsamkeit ist aus unserer Sicht Verhaltensprävention gegen Burnout.“, sagt Betriebsratsvorsitzender Klaus Merz von der SAP. Außerdem erhöht es die Kreativität und die Produktivität. Vorbild für die SAP ist übrigens Google mit seinem „Search Inside Yourself“-Programm.

Diese Übung heißt „Das Dreieck“.

12.) Bereits 30 Minuten Meditation am Tag verändern das Gehirn von gestressten Männern und Frauen in Hirnregionen, die für Gedächtnis, Lernen und Emotionskontrolle zuständig sind. Auch nimmt die Dichte der grauen Zellen deutlich zu, wie eine Kernspin-Aufnahme nach acht Wochen Meditation darstellte. (Quelle:  GEO eBook-Singles – Was Yoga kann)

13.) Laut der Hirnforscherin Dr. Britta Hölzel kann Meditation die kognitiven Leistungen steigern und als Schutzwall gegen Demenz funktionieren. Außerdem gibt es keine Methode, die besser gegen Stress, den Fluch unserer Zeit, hilft. (Quelle: GEO eBook-Singles – Was Yoga kann)

14.) Yoga fördert den Ausstoß von Gamma-Aminobuttersäure (GABA). GABA beruhigt Neuronen und lindert die Angst. Experimente haben gezeigt, dass der Botenstoff nach dem Yoga bei geübten Yogis um 27 Prozent anstieg. Yoga wirkt also gegen Angst. Auch gegen Depressionen, da ein niedriger Gehalt an GABA Depressionen auslösen können.

Noch ein Grund für Männer-Yoga

15.) Last but not least: Man(n) lernt viele Frauen kennen. Und die finden Männer, die etwas für ihren Körper tun, sexy…

 

Sie sind fast überzeugt? Vielleicht hilft Ihnen noch ein Blick auf prominente Fans. Sie zeigen, dass Yoga absolut was für „echte Männer“ ist.

  • Sportler: Deutsche Fußball Nationalmannschaft (Trainer Patrick Broome konnte selbst Poldi überzeugen), New Zealand Rugby Team All Blacks, LeBron James, Tony Parrish, David Beckham
  • Sänger: Sting (der bekannteste Jivamukti-Yoga-Anhänger), Jon Bon Jovi, Justin Timberlake
  • Schauspieler: Matthew McConaughey, Alec Baldwin, Colin Farrell, Orlando Bloom, Woody Harrelson, Robert Downey Jr.
  • Außerdem: Prince Harry

Sie sind also in bester Gesellschaft, wenn Sie sich auf die Matte trauen.

 

Quellen:
Webseite Yogadude
https://www.redbulletin.com/de/de/sports/7-grunde-warum-manner-yoga-machen-sollten
GEO eBook-Singles – Was Yoga kann (2013)
Patrick Broome – Yoga für den Mann (2009)
http://www.stern.de/wirtschaft/job/stressreduktion–sap-organisiert-angestellten-meditation-im-buero-7590186.html

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